Horror mit Orchester
Nach Frankfurt, São Paulo, Monte Carlo und Stuttgart: Endlich kommt Stéphane Fromageots Musik zum Stummfilmklassiker Das Cabinet des Dr. Caligari auch nach St.Gallen, wo ihr Komponist seit 1998 als Kapellmeister und Studienleiter wirkt. Am 26. Oktober heisst es im Paillard-Bau für einmal nicht "Vorhang auf", sondern "Film ab".
Ein Schlafwandler, der tagsüber als Jahrmarktattraktion herumgezeigt wird und nachts mordet, und eine Irrenanstalt, in der ein Insasse behauptet, dieser Mörder zu sein. Das ist nicht etwa ein zeitgenössischer Blockbuster aus Hollywoods Traumfabrik, sondern einer der ersten Höhepunkte des damals noch jungen Horrorfilms: Das Cabinet des Dr. Caligari aus dem Jahr 1920. Den expressionistischen Stummfilmklassiker gibt es bald im Grossen Haus (wieder) zu entdecken – mit Livemusik gespielt vom Sinfonieorchester St.Gallen. Geschrieben hat die Komposition Stéphane Fromageot.
Filmmusik habe ihn schon immer fasziniert, sagt der Komponist und Dirigent, der ursprünglich aus Paris kommt. Wenig überraschend sei er früh mit dem französischen Kino in Berührung gekommen, mit Filmen mit Jean Gabin, Lino Ventura und Alain Delon etwa. Die Leidenschaft fürs Kino hat er sich bis heute bewahrt. Ebenso wie seine Offenheit: Historische Filme möge er ebenso gerne wie gute Actionstreifen oder auch einmal eine Netflix-Serie. Nur konzentriere er sich "manchmal mehr auf die Musik als auf den visuellen Aspekt des Films", gibt er zu. Beste Voraussetzungen also, um selbst Filmmusik zu komponieren.
Erstmals aufgeführt wurde Fromageots Filmmusik 2011 in Frankfurt. Zwei Jahre habe er für die Komposition gebraucht, einige weitere Monate für die Überarbeitung, die 2014 uraufgeführt wurde. Nötig wurde die Revision, weil damals einige Szenen in Archiven auftauchten und zum Film hinzugefügt wurden, wodurch sich dessen Länge um etwa drei Minuten verlängerte: "Daher mussten einige Passagen, die nicht mehr mit dem Bild synchron waren, neu geschrieben werden., erläutert Stéphane Fromageot. Die Partitur enthalte nun rund 800 Punkte, die eine genaue Abstimmung zwischen Musik und Film erlaubten. Jede Figur und jede Schlüsselszene sei mit einem variierbaren Leitmotiv verbunden.
Während der rund eineinviertelstündige Film auf eine Leinwand projiziert wird, spielt davor das Orchester unter der Leitung des Komponisten. Worin besteht der Reiz, den Schritt zurückzugehen und einen Stummfilm zu vertonen? "Der Charme einer Musik, die für akustische Instrumente geschrieben wurde, bleibt unverändert – auch wenn es heute hochentwickelte Samples gibt", sagt Fromageot. Dem kann man nichts mehr entgegenhalten.
Erstmals aufgeführt wurde Fromageots Filmmusik 2011 in Frankfurt. Zwei Jahre habe er für die Komposition gebraucht, einige weitere Monate für die Überarbeitung, die 2014 uraufgeführt wurde. Nötig wurde die Revision, weil damals einige Szenen in Archiven auftauchten und zum Film hinzugefügt wurden, wodurch sich dessen Länge um etwa drei Minuten verlängerte: "Daher mussten einige Passagen, die nicht mehr mit dem Bild synchron waren, neu geschrieben werden., erläutert Stéphane Fromageot. Die Partitur enthalte nun rund 800 Punkte, die eine genaue Abstimmung zwischen Musik und Film erlaubten. Jede Figur und jede Schlüsselszene sei mit einem variierbaren Leitmotiv verbunden.
Während der rund eineinviertelstündige Film auf eine Leinwand projiziert wird, spielt davor das Orchester unter der Leitung des Komponisten. Worin besteht der Reiz, den Schritt zurückzugehen und einen Stummfilm zu vertonen? "Der Charme einer Musik, die für akustische Instrumente geschrieben wurde, bleibt unverändert – auch wenn es heute hochentwickelte Samples gibt", sagt Fromageot. Dem kann man nichts mehr entgegenhalten.